Tools und Praktiken zur Bewertung der Barrierefreiheit Ihrer Website
Warum ist Barrierefreiheit so wichtig?
In einer Welt, die immer digitaler wird, ist es von größter Wichtigkeit, dass Webseiten für jeden zugänglich sind. Dies ist nicht nur eine Frage der Inklusion, sondern auch eine gesetzliche Anforderung in vielen Ländern. In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Tools und Praktiken du verwenden kannst, um die Barrierefreiheit deiner Webseite zu bewerten und zu verbessern.
Barrierefreiheit bedeutet, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen deine Website problemlos nutzen können. Das reicht von Seh- und Hörbehinderungen bis hin zu motorischen und kognitiven Einschränkungen. Eine barrierefreie Website zu erstellen, verbessert nicht nur die User Experience für eine breite Nutzerschaft, sondern erweitert auch deine Reichweite im Internet.
Tools zur Bewertung der Barrierefreiheit
Automatisierte Prüfwerkzeuge
Ein guter Startpunkt zur Bewertung der Barrierefreiheit deiner Seite sind automatisierte Tools, die schnell eine Vielzahl von Problemen aufdecken können. Hier einige Beispiele:
WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool): Ein benutzerfreundliches Tool, das visuelles Feedback direkt auf deiner Webseite bietet und auf Probleme hinweist.
AXE: Ein umfangreiches Tool, das sich in gängige Entwicklungswerkzeuge integrieren lässt, um Barrierefreiheitsprobleme frühzeitig im Entwicklungsprozess zu erkennen.
Manuelle Überprüfung und Nutzertests
So hilfreich automatisierte Tools auch sind, eine manuelle Überprüfung ist unerlässlich. Die Einbeziehung von Nutzern mit Behinderungen in den Testprozess bietet unschätzbare Einblicke in die tatsächliche User-Experience.
Tastaturnavigation: Versuche, deine Webseite nur mit der Tastatur zu navigieren. Ist das problemlos möglich, steht es gut um die Barrierefreiheit.
Screenreader-Tests: Nutze Screenreader-Software, um die Zugänglichkeit deiner Webseite für Nutzer mit Sehbehinderungen zu überprüfen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Neben der sozialen Verantwortung gibt es auch rechtliche Rahmenbedingungen für Barrierefreiheit, wie die EU-Richtlinie 2016/2102 für öffentliche Stellen. Auch außerhalb der EU gibt es vergleichbare Gesetze, wie den Americans with Disabilities Act (ADA) in den USA.
UX/UI und Barrierefreiheit
Barrierefreiheit sollte ein integraler Bestandteil des UX/UI-Designs sein. Eine zugängliche Webseite zu gestalten, heißt, Designentscheidungen zu treffen, die die Nutzung für alle so einfach und angenehm wie möglich machen. Dazu gehören unter anderem klare Farbkontraste, lesbare Schriftgrößen und der Einsatz von ARIA-Markierungen.
Fazit
Die Barrierefreiheit deiner Webseite zu bewerten und zu verbessern, ist ein fortlaufender Prozess. Die Nutzung der richtigen Tools und Praktiken ist entscheidend, um eine inklusive digitale Welt zu schaffen. Es geht dabei nicht nur um die Erfüllung rechtlicher Anforderungen, sondern auch darum, deine Reichweite zu vergrößern und eine positive User Experience für alle Besucher zu gewährleisten.
Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du deine Webseite barrierefrei gestalten kannst? Dann buche einen Termin mit uns für eine umfassende Beratung. Zusammen können wir das Web für jeden zugänglich machen.
Glossar
Barrierefreiheit (Accessibility): Die Praxis, Webseiten so zu gestalten, dass sie von Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen genutzt werden können. Ziel ist es, allen Nutzern gleichen Zugang und gleiche Nutzungsmöglichkeiten zu bieten.
UX/UI-Design: UX steht für User Experience, also die Erfahrung, die Nutzer beim Interagieren mit einer Webseite oder App machen. UI steht für User Interface, die Schnittstelle zwischen Nutzer und Maschine. Beide Disziplinen zielen darauf ab, die Nutzung digitaler Produkte so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten.
WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool): Ein Online-Tool zur Bewertung der Barrierefreiheit von Webinhalten. Es bietet visuelles Feedback über die Zugänglichkeit einer Webseite durch die Identifizierung von Problemen, die die Nutzung erschweren können.
AXE: Ein Tool zur Überprüfung der Barrierefreiheit, das in Webbrowsern und Entwicklertools integriert werden kann. Es hilft Entwicklern, Barrierefreiheitsprobleme frühzeitig während des Entwicklungsprozesses zu erkennen und zu beheben.
Tastaturnavigation: Die Möglichkeit, eine Webseite oder Anwendung nur mit der Tastatur zu navigieren, ohne eine Maus zu verwenden. Dies ist besonders wichtig für Nutzer mit motorischen Einschränkungen.
Screenreader: Eine Software, die Text auf dem Bildschirm in Sprache umwandelt, sodass blinde oder sehbehinderte Nutzer die Inhalte hören können. Screenreader helfen diesen Nutzern, mit digitalen Inhalten zu interagieren.
ARIA (Accessible Rich Internet Applications): Eine Reihe von Spezifikationen, die Webentwicklern helfen, die Barrierefreiheit für dynamische Inhalte und fortgeschrittene Benutzeroberflächen zu verbessern, die mit HTML, JavaScript und ähnlichen Technologien erstellt wurden.
EU-Richtlinie 2016/2102: Eine Richtlinie der Europäischen Union, die öffentliche Stellen dazu verpflichtet, ihre Websites und mobilen Anwendungen barrierefrei zu gestalten, um sicherzustellen, dass alle Bürger Zugang zu den gleichen Informationen und Diensten haben.
Americans with Disabilities Act (ADA): Ein Gesetz in den Vereinigten Staaten, das Diskriminierung gegen Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen, einschließlich dem Arbeitsplatz, Schulen und allen öffentlichen und privaten Plätzen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, verbietet.